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72 Stunden ohne Kompromiss – Die 5C auf großer Carla Tour durch Graz

Fünf Schüler der 5C des Bischöflichen Gymnasiums starteten am Donnerstag, dem 18. Oktober 2018 ihre Tour quer durch Graz, um innerhalb von zwei Tagen alle Carla-Shops zu besuchen. Wenn sie ihre Route korrekt nachkonstruiert haben, legten sie dabei 31,2 km zurück, 9 davon zu Fuß. 3 Stunden und 4 Minuten saßen sie in den verschiedenen Öffis und spazierten durch die Grazer Straßen. Von Eggenberg bis Andritz, und von Geidorf bis St. Peter suchten sie ihren Weg, um die Fix-, Ehren- und Transitmitarbeiter und die Kundschaft der Carlas zu interviewen. Ziel war es, einen Bericht für die Caritas Homepage zu erstellen.

Bevor wir unsere Tour starteten, bekamen wir allerdings ein Briefing im Konferenzraum des großen Carla Headquaters in der Hergottwiesgasse mit anschließender Führung durch das Gebäude. Wir sahen die Anlieferung der Waren, Sortierung von Kleidung, Überprüfung von Elektrogeräten (auf die es in allen Carla Shops ein Jahr Garantie gibt), bis hin zur Werkstatt, in der alten Möbeln neuer Retro-Chic eingehaucht wird. Erstaunlich was aus alten gespendeten Dingen noch herauszuholen ist! Danach starteten wir unseren Roadtrip…

Unser erster Stopp war sehr weit draußen, fast schon in Puntigam. Die Mitarbeiterin, die seit vier Monaten dort arbeitet, erzählte uns freundlich von ihrem Arbeitsalltag, der wie bei fast jedem Verkäufer aus Sortieren, Kleidung ordnen und aufhängen, und Ware auspreisen besteht. Eine Kundin, die nach einiger Zeit dazu bereit war, uns ein kleines Interview zu geben, erzählte uns, dass sie gerne in die Carla-Shops kommt, wenn sie überflüssige Sachen in ihrem Kleiderschrank findet. „Es wird viel zu viel weggeschmissen. Das Konzept alte Sachen wieder zu verwerten ist gerade heute sehr sehr wichtig, wenn wir nicht wollen, dass wir alle im Müll versinken!“ Das war auch einer der häufigsten Gründe, warum die Kunden so zahlreich in die Shops kamen.

Auch bei unserem nächsten Stopp war eine Mitarbeiterin dazu bereit, mit uns zu reden. Auch ihr Alltag bestand aus Ware auspreisen, die Kasse zu machen, und die Kleidung im Geschäft nach Farben zu ordnen. Sie sagte uns auch, dass die schönste Erfahrung, die sie immer wieder in ihrem Job macht, das glückliche Gesicht eines Kunden/einer Kundin ist, welche/r wieder neue Kleidung gefunden hat – noch dazu zu einem sehr günstigen Preis.

Nachdem wir einen kleinen Zwischenstopp in Eggenberg eingelegt hatten, fuhren wir wieder zurück in die Stadt in die Keplerstraße, wo wir offiziell zum ersten Mal auf eine Fixarbeiterin in einem Carla-Shop trafen.

Nach unserer nächsten Station in Andritz, im größten Carla-Shop, wo uns fast ein Praktikum angedreht wurde, aßen wir zu Mittag und begaben uns dann in das erste Paul-Café und in den einzigen Carla-Shop in Graz, wo Wein aufgrund einer Koproduktion mit einem Weinbauern verkauft wurde.

"In dieser Filiale bieten wir auch Wein an. Das Weingut Polz unterstützt die Caritas mit einem eigenen Wein namens Arche 38. Auch Honig und Essig der Firma Gölles gibt es hier zu kaufen. Die Erlöse kommen Bedürftigen zugute"

Unser nächster Shop befand sich in der Merangasse, wo wir eine sehr offene Geschäftsführerin (auch eine Fixarbeiterin) trafen, die uns ein bisschen von den Projekten der Caritas erzählte:

„Für mich ist es am schönsten unseren TransitmitarbeiterInnen die Chance zu geben, im normalen Berufsleben wieder Fuß zu fassen und somit Langzeitarbeitslosen zu helfen sich wieder im Arbeitsalltag zurecht zu finden. Es ist zwar traurig sie gehen zu sehen, allerdings bin ich auch glücklich zu wissen, dass wir es wieder geschafft haben jemanden zu vermitteln.“

Nach einem letzten Stopp in St. Peter war unser erster Tag beendet.

Am nächsten Tag trafen wir uns in einem Paul-Café in der Nähe der Uni, wo die Hauptkonsumenten natürlich auch Studenten waren, gleich wie im letzten Shop 100 Meter weiter, wo wir noch die Ehre hatten, mit einem Bereichsleiter zu sprechen. Er sagte:

„Wir sind ein kleinerer Carla-Shop. Trotzdem kommen pro Tag ca. 8 Personen mit Sachspenden bei uns vorbei. Im Monat kommt so, nur bei uns, 1 Tonne an Spenden zusammen! So finanzieren sich die Shops von selbst. Zusätzlich werden wir vom Land Steiermark, der Stadt Graz und vom AMS unterstützt – besonders wenn es um MitarbeiterInnen geht. Meine Hauptaufgabe ist es nämlich die TransitmitarbeiterInnen für den Arbeitsmarkt vorzubereiten und sie einzuschulen.“

Bericht verfasst von: Paula, Lilly, Lena Niki und Jakob (5C)