Erasmus+

Erasmus+ Short-Term Mobility in Helsinki, Finnland
11.12.-18.12.2022

Vor ungefähr einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, mich für das Erasmus+ Programm anzumelden. Zuerst hatte ich Angst, alleine ins Ausland zu gehen, und ich habe mich mit einer Freundin gemeinsam angemeldet. Aus organisatorischen Gründen musste ich dann aber doch alleine nach Helsinki reisen. Daher ist meine Gastschwester Siiri zuerst nach Graz gekommen, damit ich dann schon jemanden kennen würde. Jetzt bin ich sehr dankbar für die großartige Chance, auch allein neue Erfahrungen zu sammeln, und für die wundervolle Zeit mit tollen neuen Menschen.

Als ich krankheitsbedingt zwei Tage später als ursprünglich geplant in Helsinki angekam, wurde ich von meiner Gastfamilie sehr herzlich am Flughafen empfangen. Draußen wurde ich dann direkt mit der finnischen Kälte und dem vielen Schnee konfrontiert. Im Laufe der Woche habe ich mit meiner Gastfamilie dann viele spannende Dinge unternommen. Gleich am ersten Abend besuchten wir eine Zirkusvorstellung im „Tanssin Talo“ (wörtlich Tanzhaus) und spielten ein Kartenspiel, das ich meiner Gastfamilie als Mitbringsel geschenkt hatte. Am 13.12. haben wir eine traditionelle Lucia-Parade gesehen, ich habe in einem Café das typisch-finnische Gebäckstück „Pulla“ probiert und anschließend die Zentralbibliothek Oodi besucht, die zu meiner Begeisterung zusätzlich zur Bücherei auch moderne Geräte wie 3D-Drucker und Stickmaschinen aber auch ganze Tonstudios zur Verfügung stellt. Außerdem waren wir Eislaufen, haben Museen besucht, sind an der Ostseeküste entlang und auf eine kleine Insel spaziert, und haben uns ein altes Dorf namens „Porvoo“ angeschaut. Das Entspannen in einer typisch-finnischen Sauna durfte aber natürlich auch nicht fehlen.

Natürlich ging ich unter der Woche auch jeden Tag in die Schule namens „Alppilan lukio“. Ich finde das finnische Schulsystem besonders spannend, da man sich verschiedene Kurse und damit einen eigenen Stundenplan auswählen kann und nicht verpflichtet ist, so viele verschiedene Fächer pro Tag zu besuchen, da sich bei den 75-minütigen Schulstunden maximal 5 Unterrichtseinheiten ausgehen. Besonders gut haben mir die Kunst- und die Musikstunden gefallen, da dort die Kreativität der Schüler:innen im Fokus steht. Im Musikklassenzimmer gibt es nämlich viele Musikinstrumente wie Ukulelen, Gitarren und E-Pianos, womit die Schüler:innen dann in den Musikstunden gemeinsam musizieren, indem die Lehrerin ihnen die notwendigen Akkorde oder Melodien zeigt.

Wenn man noch nie von zuhause weg war, weiß man gar nicht, was man in der weiten Welt da draußen alles verpasst. Wenn ich könnte, würde ich diese unglaublich tolle Chance jederzeit wieder nutzen und noch weitere Orte, Kulturen und Menschen kennenlernen und erkunden.